Sind wir schon freunde?
Ein Gastspiel des Theaters am Ortweinplatz (Graz)
in Koproduktion mit der jtw spandau
“Ich mach die Augen auf
und ich bin allein.”
Geh unter die Decke. Setze Deine Kopfhörer auf. Vor dir taucht ein Mädchen auf. Es ist Mitte zwanzig, es ist blond und es spricht mit dir. Das Mädchen möchte dir nah kommen, ganz nah. Auch wenn die Situation schwierig ist, hat es beschlossen sein Bestes zu geben um dir zu zeigen was es ausmacht, was wichtig ist. Das Mädchen das da mit dir spricht bin ich. Das ist meine wirkliche Stimme und du schaust in meine echten Augen. Das Mädchen ist sich nicht sicher ob die Dinge bei dir ankommen und wie sie ankommen. Das Mädchen will, dass du ihm zuhörst und ihm vertraust! Was ist da in deinem Kopf, das Mädchen?
30 Tage lang haben sich SpielerInnen einem sozialen Experiment unterworfen und die Frage erforscht, wie (schnell) man sich nahe kommt. Sie haben sich noch nie gesehen oder gehört, sie leben noch nicht einmal im selben Land. Aus der Isolation heraus wurden täglich nach strengem Protokoll Informationen mit bislang Fremden ausgetauscht. Ein Geheimnis, ein Wunsch, eine Sorge, ein Lebensplan. Und jeden Tag dann dieselbe Frage: Sind wir eigentlich schon Freunde?
Die Ergebnisse dieser wissenschaftlich-theatralen Untersuchung fließen in eine Performance über Nähe und Distanz, über Isolation, Berührungsängste und Bedrängnis. Wie nahe kann ich jemandem sein, bis es mich nicht mehr gibt?