Forderungen & Petitionen
Das Projekt „Überbrücken“ stellt vor:
10 Forderungen an die Politik,
10 Petitionen, um die steigende Wohnungslosigkeit zu bekämpfen.
Wir haben uns mit dem Thema im Rahmen der Produktion intensiv beschäftigt, recherchiert und zusammen mit von Wohnungslosigkeit betroffenen Personen auf die Bühne gebracht. Nun wollen wir mit diesen Petitionen Theater politisch aktiv denken. Die 9 Punkte zielen auf die Behebung verschiedener Mängel in unserem Sozialsystem ab. Da die Ursachen für Wohnungslosigkeit vielfältig sind, brauchen wir auch vielfältige Veränderungen. Die Forderungen wurden von betroffenen Menschen und Menschen, die in dem Bereich der Wohnungslosenhilfe arbeiten, mit konzipiert und als sinnvoll befunden.
Damit diese Forderungen Nachdruck bekommen, brauchen wir aber eure Unterstützung. Wir würden uns freuen, wenn ihr die einzelnen Petitionen durchlest und alle unterschreibt, die ihr für sinnvoll erachtet. Was genau die einzelnen Punkte bedeuten, wird in dem Text der Petition genau und simpel erklärt.
Wir halten jeden Punkt hier aufgeführten zumindest für sinnvoll und vor allem für nicht allzu schwer realisierbar. Wir hoffen, dass die Politik auf darauf reagiert, denn der Handlungsbedarf ist akut – und verschlimmert sich durch die aktuelle Corona-Krise zunehmend weiter. Daher bitten wir um eure Unterstützung!
#01
Zwangsräumungen verhindern! Präventionsteams in allen Bezirken!
Der Verlust der Wohnung durch Räumung hat oft Wohnungs – bzw. Obdachlosigkeit zur Folge. Daher fordern wir die schnellstmögliche Einrichtung von Präventionsteams in allen Berliner Bezirken nach Neuköllner Vorbild da das Problem die Stadt flächendeckend betrifft. Ein Präventionsteam arbeitet, im Falle einer vom Amtsgericht ausgesprochenen Räumung, aufsuchend. Die Mitarbeiter*Innen versuchen in direkten und persönlichen Kontakt zu den von der Räumung betroffenen Mieter*innen zu treten. So können sie diese über Hilfsangebote des Sozialstaates beraten. Sie Informieren über die Möglichkeit einer Mietschuldenbefreiung und unterstützen die Mieter*innen dabei, das Mietverhältnis zu den Vermieter*innen zu heilen.
[PETITION]
#02
Geschütztes Marktsegment ausbauen und verbessern!
Das geschützte Marktsegment ist ein sehr gutes Instrument der Stadt Berlin, um Wohnungs/ Obdachlosigkeit zu bekämpfen. Es bezeichnet eine Anzahl an Wohnungen, die für Menschen freigehalten werden, die aus schwierigen Situationen, wie zum Beispiel der Obdachlosigkeit kommen. Dadurch haben auch Personen mit negativer Schufa und geringen finanziellen Möglichkeiten die Chance, eine eigene Wohnung zu bekommen.
[PETITION]
#03
Von Finnland lernen: ‘Housing First’ Deutschlandweit einführen!
Housing First ist die Maßnahme, Menschen bedingungslos eine eigene Wohnung mit Mietvertrag zur Verfügung zu stellen und erst im Anschluss alle anderen Probleme wie Schulden oder Sucht anzugehen. Die Miete wird dabei von Ämtern übernommen. Natürlich werden die Bewohner*innen dort betreut, aber alle Therapien von psychischen Erkrankungen oder Sucht sind freiwillig – der oder die Bewohner*in darf ohne Vorgaben bleiben.
[PETITION]
#04
Behördensprache in einfacher Sprache!
Manchmal kann es entscheidend sein, schnell seine Unterlagen zu bekommen, um sich auf eine der wenigen erschwinglichen Wohnungen bewerben zu können. Doch das Bürokratendeutsch verzögert diesen Vorgang und entmutigt die Menschen. Daher fordern wir die Übersetzung der wichtigsten Formblätter in einfaches Deutsch!
[PETITION]
#05
Räumungsstopp im Winter!
Das Bündnis “Räumungsstop verhindern Berlin” fordert einen Räumungsstopp in den Wintermonaten. Wir möchten uns dieser Forderung anschließen! Im Zeitraum Oktober- April sollte generell niemand auf die Straße gesetzt werden. Ein positives Beispiel hierfür bietet das Land Frankreich. Dort gibt es bereits einen solches Gesetz.
[PETITION]
#06
Geschütztes Arbeitssegment einführen!
Wir fordern die staatliche Zusammenarbeit mit Unternehmen, um ein “geschütztes Arbeitssegment” (analog zum geschützten Marktsegment für Wohnungen) einzurichten. So sollen verschiedenen Betriebe dazu verpflichtet und gefördert werden, Arbeitsplätze an Wohnungslose zu vergeben.
[PETITION]
#07
Lebenskunde an Schulen!
In Berlin sollten Neuköllner Hauptschüler in der 10. Klasse lernen, wie sie einen Harz4 Antrag ausfüllen. Es gab einen medialen Aufschrei, dies sei herabwürdigend und die völlig falsche Motivation. Finden wir auch. Aber lediglich, weil es sich auf Hauptschulen begrenzte. Wir fordern das Lebenskunde Schüler*innen vermittelt wird- und zwar an allen Schulen.
[PETITION]
#08
Mietpreisbremse wirkungsvoll machen! Risiko bei illegalen Mieten für Vermieter erhöhen!
Die Mietpreisbremse ist aktuell nahezu wirkungslos. Um Vermieter*innen davon abzuhalten, illegal hohe Mieten zu verlangen, muss das Gesetz daher verschärft werden – und zwar an der richtigen Stellen. Wir fordern das für sämtliche neu unterzeichnete Mietverträge die Mietpreisbremse uneingeschränkt rückwirkend gilt!
[PETITION]
WEITERE
PETITIONEN, DIE WIR UNTERSTÜTZEN
#9 | Schufa Transparenter machen
#10 | Gegen das Sterben auf der Straße: Öffnet jetzt die Hotels für Obdachlose!